Modelle aus der Werkstatt von Hans-Peter B.  

 

Diorama „Faller-Hof“

Schon seit meiner Jugend bin ich ein Fan von Modellautos im Maßstab 1:87. Ursprünglich als Zubehör für die Modelleisenbahn gedacht hat sich dieses Hobby inzwischen verselbstständigt. Sammelte ich früher noch querbeet alle Fahrzeuge die mir gefielen, haben sich inzwischen zwei Themengebiete herauskristallisiert, die den Schwerpunkt meiner Sammlung bilden: Schwerlast und Landwirtschaft. Da sich hier im Laufe der Jahre eine Menge an Modelle und etliche Umbauten angesammelt haben wollte ich schon seit geraumer Zeit ein kleines Diorama bauen, um diese entsprechend präsentieren und fotografieren zu können.

Als mir dann vor ca. einem Jahr in unserem Modellkeller die etwas ramponierten alte Faller – Bauernhäuser von 1961 (Bausatz 275, 276a und b) in die Hände fielen begann ich mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

          


Eine Styrodurplatte mit den Abmessungen 50 x 46 cm bildet den Unterbau. Nachdem ich mich im ersten Schritt entschlossen hatte, das Stallgebäude vom der angebauten Durchfahrt mit Heuboden (Bausatz 276b) zu trennen und diesen an das Bauernhaus (Bausatz 275) anzubauen, dessen Stallteil mit dem vorgenannten identisch ist, erfolgte die erste Stellprobe.

Nachdem die Anordnung der Gebäude auf dem Diorama feststand, wurde dies zunächst auf Papier übertragen und anschließend die Höhenlage zwischen Straße, Gebäuden und Umgebung festgelegt. Anschließend wurde die Geländeprofilierung mittels dünner Styroporplatten aufgeklebt und die Anschlüsse mit Gips verspachtelt.

Ausgehend von der Hoffläche, die mit einer Strukturkopfsteinpflasterplatte hergestellt wurde, wurden nach und nach die Gebäude aufgeklebt. Anfangs kam hierbei noch die mittels Holzprofilleistchen restaurierte Originaldurchfahrt mit Heuboden zum Einsatz. Da bei dieser jedoch die Durchfahrtshöhe für den Wiking - Ladewagen nicht ausreichte wurde dieser Teil später komplett durch einen Eigenbau aus Holzprofilleistchen und Furnierstreifen ersetzt.

     

     

Ein weiteres Problem war die nur noch in Bruchteilen existierende Dachgaube des Haupthauses (der Bausatz (B-276a) hatte schließlich schon fast 50 Jahre auf dem Buckel). Zunächst dachte ich daran, aus Plastikplatten eine neue Gaube anzufertigen, bis mir die Idee kam, den nachtäglichen Ausbau des Dachgeschosses und somit den Einbau einer Gaube darzustellen. Dazu wurde kurzerhand aus einer Plastikprofilplatte der Boden des Dachgeschosses eingeklebt, Zwischenwände aus Mauerplatten und ein Kamin aus einem Holzprofil eingebaut und die sichtbaren Teile des Dachstuhls und der Gaube aus Holzprofilleistchen dargestellt.

      

Darüber hinaus wurde Anbau des Haupthauses (B276a) mit einem zusätzlichen rückwärtigen Tor versehen, so dass eine Durchfahrt möglich ist. Des Weiteren wurde ein Innenausbau (Trennwand Stall/Scheune, Decke Heuboden) vorgenommen und neue bewegliche Tore angefertigt. Auch im Stallgebäude (B276b) wurde mit dem Innenausbau (Kuhstall) begonnen. Die Detaillierung wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

    

    

Da der rückwärtige Anbau des Bausatzes 275 so gut wie nicht mehr existent war wurde auch dieser durch einen Neubau aus Holzprofilleistchen mit einem Dach aus einer Kunststoffprofilplatte mit Wellplattenstruktur ersetzt.

    

Wurde ursprünglich noch der Originalmisthaufen verwendet so ist dieser im Laufe der Zeit letztlich einem Eigenbau aus Balsaholzstreifen gewichen, die farblich auf Beton getrimmt wurden. Direkt daneben wurde der Anschlussstutzen zum Befüllen der Güllefasswagen installiert. Die Größe des gelagerten Mistes kann durch zwei unterschiedlich große Einsätze  aus Styrodur variiert werden, die selbstverständlich mit echtem, in einer alten Kaffeemühle zerkleinertem Stroh beklebt und farblich behandelt wurden.

Im Eckbereich neben Durchfahrt und Scheunenteil Haupthaus wurde ein Schweinepferch gebaut. Dieser entstand aus geviertelten Holzspießchen und Furnierstreifen. Das bewegliche Eingangsgatter wurde auf die gleiche Weise erstellt, wobei ein Pfosten verlängert und drehbar in ein im Boden eingelassenes Röhrchen aus einem  Stück Q-Tip gelagert ist.

    

Das Fahrsilo entstand ebenfalls aus Balsaholz in das die Stoßfugen mit einem Druckminenbleistift „eingraviert“ und anschließend betongrau gestrichen wurden. Der Silageeinsatz wurde aus einem Stück Styrodur „geschnitzt“ und mit einem Stück einer Einkaufstüte beklebt. Mit Autoreifen aus der Restekiste und aus Kabelisolierung hergestellten Sandsäcken wurde diese Plane beschwert. Der gesamte Einsatz ist herausnehmbar.

    

Nachdem die Größe und die Einteilung des Gartens feststanden wurden Beeteinfassungen, Wege bzw. die Fläche des Sitzplatzes mit Kunststoffprofilen und - Platten aufgeklebt. Die Beetflächen wurden wie im Übrigen auch viele andere Flächen des Dioramas mit getrockneter und gesiebter Gartenerde und Weißleim auf die farblich entsprechend vorbehandelten Flächen aufgebracht. Die Bepflanzung erfolgte überwiegend mit Blumen und Gemüsepflanzen aus dem Modellbauzubehör, aus dem auch der Lattenzaun stammt. Die Stangenbohnen entstanden hingegen aus dünnem Bindedraht und Beflockungsmaterial im Eigenbau, ebenso wie die Pergola aus Holzprofilen.

    

    

Die wie zuvor beschrieben hergestellte Ackerfläche wurde nachträglich mittels einer Kokosfußmatte in ein Getreidefeld umgewandelt. Da diese nur aufgelegt ist, ist vorgesehen durch entsprechende Austauschfelder diese Fläche immer wieder in ein anderen Gestaltung (Maisfeld, Stoppelfeld, Heuwiese…) erscheinen zulassen.

         

 

Durch den fast jährlichen Kurzurlaub auf einem Bauerhof im Allgäu bekam ich die Anregung zum Bau eines Heugebläses. Mit dessen Hilfe kann das frische Heu direkt vom Ladewagen über ein Förderband mit anschließendem Gebläse auf de Heuboden eingelagert werden.  Aus Teilen aus der Restekiste und einem Trinkhalm wurde solch ein Gebläse nachgebaut, wobei die nach oben führende Rohrleitung nur aufgesteckt ist, sodass die komplette Anlage demontiert werden kann.

    

Die Begrünung entstand mittels Grasfasern und Beflockungsmaterial aus dem Zubehörhandel. Abgesehen vom Apfelbaum wurden die größeren Bäume und Sträucher aus dem feinen Wurzelwerk eines entsorgten Zierstrauches gefertigt. Hierzu wurden diese zunächst getrocknet und anschließend mit verdünntem Weißleim und Beflockungsmaterial belaubt. Kleinere Sträucher entstanden auf die gleiche Weise mit Islandmoosstückchen als Grundstock.

    

Neben einem Holzstapel wurde der Platz auf der Rückseite des Bausatzes 275 mit der überarbeiteten Elektro-Kreissäge aus Bausatz 276b bestückt, deren Stecker aus der Wandsteckdose herausgezogen werden kann. Ebenfalls aus Resteteilen entstand nach einem Vorbildfoto ein beweglicher Holzspalter, der an einen Deutz D 6206 angebaut ist.

    

Weitere Kleinigkeiten wie Kuhweide mit elektrischem Weidezaun (Incl. Batteriekasten), Wegkreuz mit Ruhebank aus Echtholz, neues Geländer an der Eingangstreppe, Wasserschlauchtrommel, Werbeplakate, Figuren und landwirtschaftliche Geräte wurden inzwischen ergänzt. Andere Teile sind noch in der Planung bzw. Vorbereitung. Da Verfeinerungen und Ergänzungen jederzeit möglich sind ist ein Ende der Ausgestaltungsarbeiten nicht abzusehen.

Die beigefügten Fotos dokumentieren die Entstehungsgeschichte des Dioramas und zeigen auch einen Teil meiner Modellsammlung incl. diverser Umbauten. Viel Spaß beim Betrachten.

Gruß

Hans-Peter B.

 

 

Danke für die Bilder und den Bericht.

Copyright © 2011 by Manfred Boehning modelle at modell-trecker.de