von nick » Fr 6. Sep 2013, 18:10
Moin,
ich habe mir gestern Abend auch mal den Beitrag angesehen - ich finde, er enthält einige Ansätze, über die man durchaus nachdenken muss (nicht zuletzt auf politischer Ebene), aber in meinen Augen ist er nicht ganz konsequent. Man merkt doch sehr die Meinung der Redaktion. Es werden Sachverhalte kombiniert, mit denen man gut und schnell Stimmen in eine bestimmte Richtung einfangen kann.
So ist z.B. das Thema der sterbenden Bienenvölker ein gravierendes Problem - dieses wird aber in einen Sehr engen Zusammenhang mit dem Mais gebracht - ich denke den Kausalzusammenhang gebeiztes Saatgut, Giftstoffe im austretenden Wasser, Bienen nehmen Wasser auf und damit die Giftstoffe ist mit Sicherheit ein Grund, aber ich glaube nicht, dass es der einzige Grund für das Bienensterben ist. Meines Wissens wird nicht nur Maissaatgut gebeizt. Nur von den anderen Saatgütern spricht keiner. Später wird dann gesagt, dass Maisfelder für Bienen wie die Wüste für den Menschen sind - also dass in Maisfeldern keine Bienen anzutreffen sind..... Ist da nicht ein logischer Bruch?
Auch immer wieder schön: Die Argumentation, dass zwar die Regierung (welche Farbe sei mal dahin gestellt) auf 20 Jahre gute Erträge sicherstellt, aber dass der Landnutzer (In diesem Fall Landwirt / BGA Betreiber) die ethische Frage der Monokulturen regeln soll. In erster Linie muss jedes Unternehmen erst einmal gewinnmaximierend handeln. Nur eine "reiche" Gesellschaft hat auch die Mittel die dann für Umweltschutz ausgegeben werden können. Warum wundert sich jetzt jeder, dass unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen (preisgarantier, KWK Bonus, EEG etc.) die Betreiber plötzlich auf die Frucht setzen, aus denen die höchsten Erträge resultieren?
Bitte nicht falsch verstehen - ich bin weisgott nicht für die Entwicklung und die Entstehung immer größerer Maismonokulturen, aber ich denke, diese lassen sich recht trivial erklären. Weil der Markt eben kein freier Markt ist, sondern weil die Politik mal wieder halbausgegorenen Mist verzapft hat.
Selbstverständlich sind kleinbäuerliche Strukturen mit einer ordentlichen Fruchtfolge den riesigen Unternehmen gerade aus kultureller und ethischer Sicht vorzuziehen - aber dann müssen wir uns auch alle damit abfinden, dass Fleisch nicht in den Supermärkten verramscht wird, und dass man nicht das ganze Jahr jegliche Arten von Obst und Gemüse bekommt. Auch müsste jeder einmal selbst seinen Energiebedarf überprüfen, und möglichst sparsam damit umgehen.
Da aber niemand auf Komfort freiwillig verzichten möchte, bin ich ziemlich sicher, ist die Energiewende so nicht umsetzbar.
Gerade nach meinen Aufenthalten u.a. in den USa fällt mir nur immer wieder auf: Deutschland ist schon ein sehr extremes Land. Alles wird immer gleich extrem betrieben. Sozusagen ganz oder gar nicht. Das geht bei der Mülltrennung los, und hört - naja, wo hört es eigentlich auf? Was nur bleibt ist das schlechte Gewissen, was einem immer wieder gemacht wird.
Nachdenkliche Grüße
Niklas