Aus Mais wird "Biostrom"

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Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Manny » Mi 4. Sep 2013, 20:51

Moin moin,
diesen Film habe ich bei Facebook gefunden,
ich denke Anschauen lohnt sich.

http://www.youtube.com/watch?v=eXKHjTBYK3M

Gruß
Manfred

PS: es kann nachdenklich machen!
Alle sagten: Das geht nicht.
Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Mayk » Do 5. Sep 2013, 12:03

Moin Manny!

Supper Tipp den du uns da gegeben hast.Da bleibt ein fast die spucke weg,man wird richtig Nachdenklich wenn man den Film gesehen hat.Also so sollte es nicht weiter gehen mit den Biogas anlagen und das was mit unserren Grund und Boden geschiet. :oops: Das Alles hat nichts mehr mit Bio zutun.

mfg mayk
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Marc N » Do 5. Sep 2013, 13:42

Moinmoin Manny,

ich sage ebenfalls danke für den Tip Manny, anschauen hat sich gelohnt, definitiv.
Ich habe von dieser Problematik zwar schon vorher öfters gehört und auch Dokus in ähnlichem Format gesehen, aber hier gibt es einige neue Details zu
diesem Thema. Z.B.: die Problematik mit den Bienenvölkern. Die Biene wird hier als drittwichtigstes Nutztier nach Rindern und Schweinen erwähnt.
Halbrethorische Frage: "Was passiert denn, wenn es keine Bienen mehr gibt?" Ich muss sagen, dessen war ich mir noch nicht bewusst. :shock:
Schön, daß der Film auch zeigte, daß es auch anders geht, mit der Biogasherstellung.
Schade, daß Projekte, die eigentlich gut gemeint sind, manchmal so negativ ausufern, ob das wirklich sein muss?

MfG
Marc N
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon FriedhelmAlt » Do 5. Sep 2013, 18:02

Hallo Manny,
auch bei uns wachsen die Biogasanlagen wie Pilze aus dem Boden.Ich produziere selber Strom,aber nicht aus Lebensmittel,sondern nutze die Sonnenenergie.
Für mich war die Nutzung von Lebensmittel zur Energiegewinnung schon immer ein zweischneidiges Schwert!(normalerweise würde ich einen anderen Begriff einsetzen)Kein Wunder das an den Börsen die Preise explodieren und das ist in Bezug auf die Hungersnot in dieser Welt in meinen Augen eine Schweinerei.Seht euch nur mal die Steigerung der Preise für Grundnahrungsmittel in Afrika und in Asien an,denn es trifft immer die Ärmsten der Armen.Es ist natürlich einfach bei den Nachrichten über Hungersnöte die"armen Menschen"zu bedauern,aber was tun wir????Ich höre jetzt besser auf denn sonst EX.......E ich.

Gruß
Friedhelm :(
Der Beweis von Heldentum liegt nicht im Gewinnen einer Schlacht,sondern im Ertragen einer Niederlage.(Britischer Ex-Premier David Lloyd George)
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon norbert h » Do 5. Sep 2013, 19:00

Tach zusammen,
die Doku selbst habe ich leider noch nicht sehen können, aber anhand der hier geschriebenen Beiträge läßt sich doch zumindest auf Teile des Inhalts schließen. Auf jeden Fall freue ich mich darüber das man sich auch hier mit der Thematik auseinander setzt!
Mayk hat geschrieben:Das Alles hat nichts mehr mit Bio zutun.
Mayk, die Frage ist: was bedeutet bzw. wofür steht der Begriff "Bio" (-Gas) in diesem Fall? Eine Recherche im Netz kommt da zu verschiedenen Ergebnissen. Wikipedia kennt den alleinstehenden Begriff "Bio" gar nicht. Der Duden kennt "Bio" nur als Vorsilbe für Haupt- und Wiewörter (für meine Deutschlehrerin: Substantive und Adjektive). Einzig Wiktionary kennt "Bio" umgangssprachlich als Kurzform der vorgenannten Wortarten. Als Vorsilbe dieser Wörter steht "Bio" für: den griechische Wortstamm von βίος = Leben, z.B. in Biologie = Wissenschaft vom Leben. Danach hätte Biogas (Wikipedia: Biogas ist ein brennbares Gas, das durch Vergärung von Biomasse jeder Art entsteht) schon noch mit Bio zu tun.
Wenn man allerdings die Bedeutung der gesetzlich geschützten Vorsilbe "Bio" für Produkte aus biologischer Landwirtschaft unterstellt, hast Du sicher Recht. Denn mit den Grundsätzen der ökologischen Landwirtschaft hat die Biogaserzeugung aus dem nachwachsenden Rohstoff Mais nicht mehr viel zu tun. Anders sieht es da mit Anlagen aus die mit Rest- und Abfallstoffen gefüttert werden.

Marc N hat geschrieben:Was passiert denn, wenn es keine Bienen mehr gibt?
Dann werden wir wohl selbst von Blüte zu Blüte gehen müssen um diese zu bestäuben. Denn ohne Bestäubung keine Früchte (=> Fortpflanzung), das gilt nicht nur für Nutzpflanzen! Ich weiß das z.B. im Obstbau dem Bienenproblem mit Pflanzungen begegnet wird die aus einem Mix mehrerer Sorten besteht, die sich dann über den Wind gegenseitig bestäuben können. Im "Alten Land" ist man damit in diesem nasskalten Frühjahr aber auch auf die Nase gefallen. Bei den zur Blütezeit vorherrschenden Temperaturen waren die Bienen nicht vor die Tür zu bewegen. Die Pollen haben sich eher an den Boden regnen lassen als vom Wind zu einer zu bestäubenden Blüte geweht zu werden. Ähnliche Konzepte gibt es auch in anderen Bereichen, die aber wie beschrieben alle von der jeweiligen Witterung abhängig sind.

Marc N hat geschrieben:Schade, daß Projekte, die eigentlich gut gemeint sind, manchmal so negativ ausufern, ob das wirklich sein muss?
Darüber und die damit verbundenen Subventionen liessen sich gerade im laufenden Wahlkampf hitzige Diskussionen führen. Soweit sollten wir in der Diskussion hier nicht gehen, das gibt böses Blut. Jeder sollte solche Dokumentationen zum Anlaß nehmen gängige Praktiken zu hinterfragen, sich mal ein paar grundsätzliche Gedanken darüber machen und seine persönlichen Schlüsse daraus ziehen.

Was die Anlagen mit Mais angeht, stelle ich im Job gerade fest das da viele nur die schnelle Mark, äh ich meine natürlich Euro, im Kopf hatten und sich beim Bau der Anlagen über Auflagen und gesetzliche Vorgaben hinweggesetzt haben. Wenn dann bei der eingesetzten Technik dieselbe Sorgfalt an den Tag gelegt wurde, prophzeie ich denen wirtschaftlich ein baldiges Ende. Denn die für den Anlagenbetreiber arbeitenden Bakterien sind was ihre Lebensumstände und die daraus folgende Produktivität angeht sehr empfindlich. Die Viecher veranstalten keinen Warnstreik bevor sie die Arbeit einstellen, sondern geben den Löffel direkt ab. Und so eine festgefahrene Anlage herunterfahren und dann wieder neu anzufahren ist in der Wirtschaftlichkeitsberechnung für den finanzierenden Bänker sicher nicht berücksichtigt. Der dreht dann ganz schnell den Geldhahn zu. Dann war's das mit der sprudelnden Einahmequelle und der Kuckuck kommt. Die im TV-Beitrag erwähnten Anstiege bei den Futterpreisen tun ihr übriges und der Biogasboom verebt ehe er überhaupt richtig starten konnte.

Genug geschwafelt: Mir gefällt Strom aus Mais nicht! Anlagen die Biogas aus Rest- und Abfallstoffen verstromen kann es meiner Ansicht nach aber nicht genug geben.

Gruß Norbert
Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv? (Albert Einstein)
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Fahrianer » Do 5. Sep 2013, 20:29

Hallo Leute, Gruß an Friedhelm Alt,
ja auch ich gehöre zu den Sonnenstromerzeugern. Was ich dabei so verrückt finde ist, das ich für den Strom den ich erzeuge, den ich dann selber verbrauche, auch noch Geld kriege. Das heißt, ihr alle bezahlt meinen Stromverbrauch, den ich selber erzeuge. Und was noch verrückter ist, wenn bei Wind Windräder wegen Überproduktion abgeschaltet werden müssen,
bekommen die Eigner Ausfallentschädigung. Und wenn es dann bei uns in der BRD mit TenneT einen niederländischen Netzbetreiber gibt der gar nicht über das Kapital verfügt, entsprechend Netze zu bauen, brauchen wir uns über steigende Strompreise keine Gedanken mehr machen. Also, selber Strom erzeugen, selber verbrauchen und kassieren. Übrigens, ich werde mir demnächst eine Akku -Speicherung einbauen, dann verbrauche ich fast nichts mehr, kassiere nur noch.
Liebe Grüße, Wolfgang
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Marc N » Do 5. Sep 2013, 21:40

Hallo, ich bins nochmal,

sorry, ich möchte hier natürlich kein "böses Blut erzeugen". Ich wollte hier nur nochmal sagen, daß ich seit kurzem selber an einer Biogasanlage mitarbeite.
Hier werden aber Grünabfälle fermentiert und kein Mais. Wie es ausschaut lässt sich aber aus Mais mehr Energie gewinnen.
Ich muss zugeben, wenn ich schon vorher die Gelegenheit gehabt hätte, wer weiß, vielleicht hätte ich sogar selbst bei einer maisbetriebenen Anlage mitgewirkt.
Ich habe auch nichts gegen Maisbiogasanlagen generell, aber momentan wirds halt übertrieben. Vielleicht ist die Kombination aus Mais- und Grünabfallbiogasanlagen ein
Lösungsansatz. Ich fand da die beiden Beispiele aus der Doku sehr schön. Wo einfach der Mist vom Hof zu Energie gemacht wurde.

MfG
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon Michael K » Do 5. Sep 2013, 22:37

hallo zusammen,
Im Urlaub wurde uns von einem Imker auch so einiges erzählt, vom Bienensterben, Diebstahl ganzer Bienenvölker bis hin zu Nahrungsmangel durch Anbau von
Monokulturen wie Mais- und Weizenanbau. Es sollte mal vorgeschrieben werden das die Fruchtfolge jedes Jahr geändert werden soll.
Es gibt ja auch BGAs die laufen mit Gülle oder Putenmist aber die gibt es nicht so oft.

gruß Michael
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon norbert h » Fr 6. Sep 2013, 00:13

Die ganze Doku kann man übrigens auch >hier< über die Seite des Bayerischen Fernsehens anschauen. Es müssen nicht unbedingt Werbeeinnahmen für Google generiert werden.
Wer Probleme mit dem Filme gucken übers Internet hat, kann die Dokumentation auch am Samstag, 21.09.2013 von 17:15 bis 18:00 Uhr auf BR alpha anschauen.

Gruß Norbert
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Re: Aus Mais wird "Biostrom"

Beitragvon FRIRI » Fr 6. Sep 2013, 13:25

Griaß eich!

Danke für den Hinweis auf diese Dokumentation! Kann mich nur Norbert anschließen
norbert h hat geschrieben: Jeder sollte solche Dokumentationen zum Anlaß nehmen gängige Praktiken zu hinterfragen, sich mal ein paar grundsätzliche Gedanken darüber machen und seine persönlichen Schlüsse daraus ziehen.

Alleine ein Verbot der Neonicotinoide und ein Hinterfragen der Praxis Lebensmittel zur Energieproduktion heranzuziehen greift zuwenig weit, denn ich glaube das wir uns klar werden sollten was wir essen wollen und wie dieses Essen "gemacht" wird!

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