Moin...
Bernd, warum darf ein 780er Lexion keinen Schneidwerkswagen anhängen? Es kommt ja immer darauf an, was du dort für einen Wagen anhängst. Fakt ist, dass Wiking einen Schneidwerkswagen anbietet, und das jawohl auch offensichtlich für den Lexion. Daher wäre eine entsprechende Kupplung für mich nur sinnvoll. Zumal es diese schon beim 480 gab. Haben möchte ich diese Kupplung gar nicht, da sie eh nicht meinen Vorstellungen an eine vorbildgerechte Umsetzung entsprechen würde. Letztes Jahr bin ich einen 770er gefahren, mit 12m Tisch aufm Wagen dahinter, natürlich mit entsprechenden Sondergenehmigungen. Diese brauch man aber schon alleine für den Betrieb des Lexion (solo) im Straßenverkehr (Abmessungen etc.). Daher ist das nicht per se Gesetzeswidrig!
Was mich bei der Umsetzung des Lexion viel mehr ärgert, dass im Moment kein kontinuierlicher Qualitätsstandard bei Wiking zu herrschen scheint. Der 939 wurde im Vergleich zum 936 beispielsweise lackiert - für mich eine deutliche Qualitätssteigerung. In Zeiten, wo Produktionsstandorte in Niedriglohn-Länder ausgelagert werden und die Anforderungen an so ziemlich jeden Hersteller steigen, ist für mich nicht ersichtlich,wie solche Qualitätsschwankungen auftreten können (oder vielmehr dürfen).
Der Katana ist eine sehr gut und filigran umgesetzte und vorallem VORBILDGERECHTE Miniatur. Der Lexion hingegen entspricht in manchen Bereichen einfach einem Phantasie-Vorbild (Vergleiche meinen letzten Beitrag). Und da fängt das Problem eigentlich für mich an. Ich habe kein Problem, für ein Modell einiges (auch mehr) zu bezahlen. Jedoch ärgert es mich, wenn bei einer Konstruktion, die ja wie immer beklagt wird, sooo aufwendig und teuer ist, ein Miniaturhersteller ein Vorbild versucht umzusetzen, was es so überhaupt nicht gibt. Steinigt mich, aber das ist für mich kein Modellbau. Kompromisse sind schön und gut - und die muss jeder von uns hinnehmen. Aber wenn ich mir die Haspel oder das verwendete Plastik ansehe, fühle ich mich verarscht. Denn betrachtet man dagegen den Katana, sieht man was im eigenen Hause möglich ist.
Wie auch im letzten Beitrag von mir, freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd über den Lexion. Aber ich habe wirklich zweimal überlegt ob ich zuschlage. Ich begrüße jeden Hersteller, der sowohl in der Agrarbranche als auch in anderen Bereichen sich bereiterklärt, Miniaturen umzusetzen. Dennoch sind wir es, die den Markt und damit ihren Umsatz beeinflussen. Da ist es für mich mehr als angebracht, positive als auch negative Kritik zu äussern. Ich erwarte kein perfektes Modell, denn das ist preislich und technisch nicht umsetzbar. Auch weil wir ja Modellbauer(n) sind, die noch etwas selbst Hand anlegen wollen.
Um mich nicht völlig unbeliebt zu machen, sage ich noch dazu, dass es natürlich nicht allein am Miniaturhersteller sondern auch am Vorbildhersteller liegt. Natürlich beeinflussen die Firmen, was und vorallem wie umgesetzt wird und auch oft hapert es an fehlenden Informationen.
Ich erwähne auch hier noch einmal: Ich freue mich sehr über den Lexion und sage Danke an Wiking, für dieses grandiose Terra Trac. Die anderen angedeuteten Kritikpunkte stören mich, aber sind veränderbar. Zum Preis sage ich hier nichts mehr. Ich habe ihn gekauft, jeodch mit leichten Bauchschmerzen.
Am interessantesten finde ich aber eigentlich das Niveau, über welches wir hier diskutieren. Für unsere Anlagen gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Modellen, von denen wir vor Jahren wahrscheinlich nicht mal geträumt hätten. Und nun? Mit jedem Modell steigen unsere Erwartungen bzw. Ansprüche....leider gegen die Mechanismen einer funktionierenden Marktwirtschaft. Aber das würde zu weit führen
Zusammenfassend:
Liebe Hersteller, macht bitte weiter so. Ob und wie viel wir eure Produkte abnehmen, kann glücklicherweise jeder selbst bestimmen. Und das bestimmt ja auch in gewisser Weise, was wir weiterhin von euch erwarten dürfen
. Kritik wird es (zum Glück) immer geben.
In diesem Sinne
Jan-David